Hamburg hat im Februar 2025 die Vollhöfner Weiden als Naturschutzgebiet ausgewiesen, kurz vor inkrafttreten der Verordnung jedoch Hunderte Bäume gefällt. Der Grund war, eine Ausgleichsfläche für eine geplante Versiegelung im Hafengebiet zu schaffen. In dem 60 Jahre unberührten Wald lebten zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten wie der Schillerfalter und zwei Käferarten. Das Verwaltungsgericht untersagte weitere Eingriffe, da sie gegen die Naturschutz-Verordnung verstießen. Die Umweltbehörde will den Ursprungszustand wiederherstellen, obwohl über 20 Jahre alte Bäume nicht einfach ersetzt werden können.
Die Vollhöfner Weiden beherbergen zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten, die auf spezielle Waldränder mit viel Totholz angewiesen sind. Um zu verhindern, dass der Waldboden nach dem Kahlschlag abtransportiert wird, reichte der Naturschutzverein Schlickfall e.V. einen Eilantrag beim Hamburger Verwaltungsgericht ein.
Laut NDR muss jemand, der in einem Naturschutzgebiet Bäume entfernt, laut Bußgeldkatalog eigentlich eine Strafe zwischen 50 und 50.000 Euro zahlen. Doch nach den Recherchen des NDR droht der Umweltbehörde keine Strafe. Sie müsste diese ja gegen sich selbst verhängen. Das hat sie jedoch bisher nicht vor.
Beitragsbild: Von Volker Dinse – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=159977364